Erster Eindruck
Für die MPU müssen Sie sich nicht Ihren alten Konfirmationsanzug anziehen. Seien Sie pünktlich und treten Sie gepflegt auf. Eine leicht Unruhe ist allzu natürlich.
Wenn Sie die MPU wegen Drogen absolvieren und behaupten, Sie hätten sehr viel in Ihrem Leben erkannt und verändert, verhalten sich aber und sehen auch noch so aus, als seien Sie ein "Junkie", wäre es mitunter nicht sehr förderlich. Daher sollte der Gesamteindruck mit Ihren Aussagen zusammenpassen.
Ihr Äußerliches spielt dennoch keine große Rolle. Es kommt in der MPU darauf an, welche Informationen Sie preisgeben. Konzentrieren Sie sich daher auf eine gute Aufarbeitung und wie Sie die Fragen beantworten.
Fragebogen
Sie erhalten in der Regel vor dem psychologischen Gespräch einen Fragebogen, auf dem Sie einige Details bereits schildern sollen. Dabei geht es vorwiegend um Ihre Gesundheit, Beruf und Selbsteinschätzung und um Ihr früheres Verhalten (z.B. Konsummengen).
Nehmen Sie sich hierfür viel Zeit. Auch das ist der erste Eindruck, den der Gutachter über Sie bekommt: Haben Sie sich mit Ihrem Fall auseinandergesetzt? Sind Ihnen die Fakten bekannt? Haben Sie Hintergrundwissen zu Alkohol, Drogen, Verkehrsauffälligkeiten oder Straftaten?
Gutachter in der MPU
In der MPU werden Sie auf einen Arzt treffen (in der medizinischen Untersuchung) und auf einen Psychologen (im psychologischen Gespräch).
Für die meisten MPU-Prüflinge ist das psychologische Gespräch der schwierigste Teil. Hier wird meist die Untersuchung entschieden.
Wenn der Gutachter nicht sympathisch ist, ist es eben so. Wenn der es doch ist, freuen Sie sich. Gehen Sie davon aus, dass der Gutachter nicht Ihr bester Freund wird. Auch Gutachter sind Menschen und mögen manchmal besserer oder schlechterer Laune sein. Ihr Gutachten sollte aber objektiv und neutral ausgewertet werden. Auch, wenn er also nicht "Ihr Typ ist", lassen Sie sich nicht von seiner Nüchternheit beeirren und lassen Sie sich auf das Gespräch ein.
Für Sie sollte die Grundregel herrschen: Nicht nur abwarten und passiv auf die Fragen des Gutachters reagieren. Sondern, ganz im Gegenteil, aktiv in das Gespräch gehen und sich vorher genau überlegen, welche Punkte einem wichtig sind. Was wollen Sie dem Gutachter in jedem Falle erzählen?
Hierzu nutzt eine MPU-Vorbereitung enorm: Sie haben die Möglichkeit, sich im Voraus intensiv mit den unterschiedlichsten Teilen der MPU und Fragestellungen auseinanderzusetzen. Nicht nur das: Sie können mit fachlicher Hilfe hierfür bereits vorher Lösungen entwickeln, die im Gespräch nur noch abgerufen werden.
Wenn Sie erst im Gespräch anfangen, über sich nachzudenken oder zwar viel verändert haben, dies aber nicht anhand klarer Aussagen und Beispiele berichten können, wird es sehr viel schwerer. Und dann werden Sie sich mitunter an Kleinigkeiten des Gesprächs festhalten: Stimmung des Gutachters, Art und Weise Ihrer Behandlung im Gespräch etc.
Also: Es kommt weniger auf den Gutachter an. Vielmehr auf Sie und wie sich aktiv und intensiv bereits vor dem Gespräch mit all den Themen beschäftigt haben. Sie konzentrieren sich also immer auf sich selbst. Und so ziehen Sie auch voll und ganz ihr Ding durch. Das macht Sie nicht nur sicherer, sondern in aller Regel auch erfolgreicher. Wie der Gutachter aussieht und drauf ist, spielt dann für Sie nur noch eine untergeordnete Rolle.
Wie wichtig ist Mimik und Gestik?
Viele MPU-Betroffene überrascht es, dass Mimik und Gestik relativ unwichtig sind - im Vergleich zu dem, was Sie sagen! Das Gesagte wird vom Gutachter mitgeschrieben und ausgewertet. Nur in Ausnahmefällen werden auch übermäßig auffallende Verhaltensweisen protokolliert. Jedoch muss der Gutachter Ihre Aussagen auswerten.
Darüber hinaus konzentriert sich der Gutachter während des Gesprächs stark auf das, was er mitschreibt. Allein das ist schon ein Grund, warum Ihre Mimik und Gestik keine große Rolle spielt. Viel wichtiger ist also, wie reflektiert und detalliert Sie Ihre Antworten schildern.
Sollte Ihnen der Gutachter nicht sympathisch sein, so bleiben Sie dennoch ruhig und sachlich. Tipp: Gehen Sie doch einfach schon vorher davon aus, dass der Gutachter mitunter nicht so sympathisch ist und seien Sie einfach froh, wenn er wider erwarten doch freundlich ist. Der Gutachter spielt in der MPU nicht die entscheidende Rolle, denn mehr oder weniger würden alle Gutachter das Gleiche fragen. Insofern ist es wichtig, wie tiefgehend und ausführlich Sie antworten.
Soll ich lieber ganz wenig in der MPU reden?
Die MPU ist keine Gerichtsverhandlung. Vor Gericht neigen Menschen dazu, auch unter Ratschlag des Rechtsanwalts, lieber weniger als mehr zu sagen. Vor Gericht ist es meist eine vollkommen andere Situation: Der Staatsanwalt oder gegnerische Rechtsanwalt beschuldigt Sie und muss Ihnen beweisen, eine Tat begangen zu haben.
In der MPU läuft es aber ganz anders:
Nun sind Sie in der Beweispflicht! Sie müssen sich entlasten, da Sie ja bereits aus Sicht des Staates bewiesen haben, gegen geltende Regeln zu verstoßen.
Der Gutachter möchte herausfinden, ob Sie sich mit den Hintergründen Ihres Verhaltens beschäftigt haben und was Sie erkannt bzw. getan haben, sich zu verändern. Von wem, wenn nicht von Ihnen, sollte er dies erfahren? Mit Schweigen oder kurzen Antworten fallen Sie in aller Regel nicht positiv auf.
Allerdings sollten Sie genau wissen, was Sie sagen werden. Sich wirklich psychologisch mit Ihrem Fall auseinandergesetzt haben. Aus diesem Grunde gibt es beispielsweise unsere MPU-Seminare.
Aktiv mitsprechen
Lassen Sie sich nicht jede Antwort aus der Nase ziehen. Wer schlecht vorbereitet ist, hat laufend die Befürchtung, etwas Falsches zu sagen. Dementsprechend reden viele MPU-Betroffene, die nicht vorbereitet sind, meist auch nur sehr kurzangebunden und wiederholen sich mit sehr oberflächlichen Aussagen.
Anders mit gut vorbereiteten MPU-Betroffenen: Sie wissen genau was sie zu sagen haben und nutzen jede Gelegenheit, diese Informationen im Gespräch auch zu vermitteln!
Teilnehmer des MPU-Seminars schildern uns oft nach der MPU, dass Sie durch die MPU-Vorbereitung so viel aufgearbeitet haben, dass sie sogar noch viel mehr sagen hätten können. Sie konnten aktiv mitsprechen und sehr detailliert und vor allem tiefergehend über Hintergründe von Einsichten, Motive oder Veränderungen sprechen.
Pech, Opferhaltung und Verniedlichungen
Pechvogelhaltung, sich als Opfer der Justiz darzustellen oder die Verwendung von Verniedlichungsformen ist ein Ausdruck fehlender Einsicht. MPU-Betroffene wollen aber ja genau das Gegenteil, nämlich Einsicht kommunizieren.
Nicht abfällig reden
Bleiben Sie sachlich, blenden Sie negative Emotionen gegenüber der MPU aus.
Viele MPU-Betroffene sind voller Groll und sprechen auch in der MPU abfällig von anderen. "Die haben durch die MPU mein Leben zur Hölle gemacht" könnte es heißen. Lassen Sie das sein. Der Gutachter denken nämlich: Sie sind der Täter, nicht das Opfer, gestehen Sie sich das ein. Reden sie also beispielsweise nicht von "den Bullen", sondern der "Polizei".
Nicht abfällig werden
Gehen Sie mit Provokationen gelassen um. Es ist zu erwarten, dass der Gutachter Sie fordert oder Widersprüche aufdecken möchte. Übrigens: Der Gutachter macht nur seinen Job. Nehmen Sie Emotionen aus dem Spiel und bleiben Sie sachlich.
Keine abgedroschenen, leeren Aussagen
Wenn Sie gefragt werden, warum Sie früher sich nicht an Regeln hielten oder warum Sie konsumierten, sollten keine Aussagen kommen wie "das war in meinem Bekanntenkreis normal" oder "da gibt es keinen Grund, ich war jung/naiv". Andere Menschen sind auch jung oder haben einen ähnlichen Bekanntenkreis, tun es aber nicht und haben jederzeit die Möglichkeit, selbst zu entscheiden, es zu tun oder nicht.
Übernehmen Sie also Verantwortung für Ihr Verhalten und ergründen Sie die tieferen, persönlichen Hintergründe für Ihr Verhalten. Wenn Ihnen das alleine schwer fällt, hilt eine gute MPU-Vorbereitung.
In ich-Form sprechen
Sprechen Sie von sich und nicht von den anderen. Sie sind der Fokus, auf den die Untersuchung abzielt.
Viele Menschen benutzen zudem das wort "man", wenn sie von sich sprechen. So sagen Sie beispielsweise: "man fühlt sich manchmal etwas gestresst", meinen aber "ich fühle mich manchmal etwas gestresst". Bleiben Sie in der Ich-Form. Sprechen Sie sich und nicht von der Allgemeinheit oder gar anderen.
Warum haben Sie das gemacht?
Wenn Sie zum Motiv Ihres Handelns gefragt werden: Achtung! Hier antworten die meisten MPU-Betroffenen viel zu oberflächlich und bestehen am Ende mitunter auch deswegen nicht.
Angenommen, Sie werden gefragt: Warum haben Sie konsumiert / so viel getrunken?
Angenommen, Sie werden gefragt, warum Sie an diesem Tag so viel konsumierten?
Angenommen, Sie werden gefragt, warum sind Sie so schnell gefahren"
Das Motiv Ihres Handelns zu beschreiben ist eine wichtige Frage in der MPU. Hier zu oberflächlich zu antworten oder es auf andere zu schieben ist der beste Weg, um die MPU nicht zu bestehen.
Das MPU-Seminar hat auch zum Ziel, mit Ihnen zusammen das tiefergehende Motiv zu finden. Spätestens hier weiß ein Gutachter, ob sich jemand wirklich seriös und intensiv vorbereitet hat.
Ist Lügen wichtig? Soll ich die Wahrheit sagen?
Viele MPU-Betroffene glauben, in der MPU müsse man Lügen, um sie zu bestehen. Man müsse Antworten einfach nur auswendig lernen.
Die Wahrheit über die Wahrheit ist aber:
Gerade Lügen führen oft zu Widersprüchen! Oft vorkommende Widersprüche sind zu Beispiel, zu behaupten,
Ausnahme: Wenn jemand mit einem Promillewert um die 1 Promille aufgefallen ist, kann zwar vermutet werden, dass die Person etwas überdurchschnittlich trinkt, man kann aber nicht automatisch davon ausgehen, dass diese Person ein Alkoholproblem hat. Wenn diese aber in der Untersuchung angibt, üblicherweise z.B. 10 Bier à 0,5l zu trinken dann würde sich der MPU-Betroffene mitunter selbst belasten.
Es gibt bei Alkohol für die MPU zwei Grundstrategien: Zukünftig nichts mehr zu trinken, oder, kontrolliert zu trinken.
Das Problem hierbei ist für viele MPU-Betroffene, sie wissen nicht, wie der Gutachter sie einschätzt. Ob er meint, dass sie überhaupt noch kontrolliert trinken sollten.
Die zukünftige Trinkstrategie sollte in der MPU-Vorbereitung ausgearbeitet werden, denn hier können Sie sich sehr schnell in Widersprüche verwickeln.
Zusätzlich sei gesagt, dass selbst MPU-Betroffene, die noch kontrolliert trinken könnten, oft gar keine Ahnung haben, was überhaupt kontrolliertes Trinken bedeutet. Auch hier hilft die MPU-Vorbereitung.
Umgang mit Gefühlen
Viele MPU-Betroffene fühlen sich ungerecht behandelt und verstehen nicht, warum Sie sich "seelisch nackt ausziehen" müssen oder warum Sie überhaupt zur MPU müssen. Solange Sie dazu neigen, mit dem Gutachter diskutieren zu wollen, gehen Sie nicht in die MPU.
Versuchen Sie erst zu verstehen, dass es nun einmal Regeln gibt, gegen die Sie verstoßen haben. Diese aber für alle gelten. Sobald Sie für sich erkannt haben, dass die Aufarbeitung mitunter sogar für Sie persönlich hilfreich sein kann, werden Sie mit dem Gutachter wohl auch ganz anders über sich selbst sprechen können.
Aggressionen
Wenn Sie sich provoziert fühlen, gehen Sie damit gelassen um. Manchen Menschen fällt das schwer. Aber bedenken Sie: In der MPU geht es darum, dass Sie die Bedenken der Fahreignung aus dem Weg räumen wollen. Sie sind also in der Beweispflicht. Dementsprechend sind Sie nicht am Drücker, das Gespräch zu bestimmen.
Ein anderer Aspekt ist, dass gerade Ärger oder Aggression für viele Menschen ein Grund ist, warum sie immer wieder mit Delikten auffallen. Spätestens in der MPU muss eine "Impulskontrolle" dieser hochkommenden Gefühle erkennbar sein.
Rechnen Sie mit kleinen Provokationen und gehen Sie damit gelassen um.
Immer zusammenfassen
Nutzen Sie am Ende des psychologischen Gesprächs die Möglichkeit, wichtige Punkte für Sie zusammenzufassen und Themen, von denen Sie glauben, dass Sie missverstanden wurden, klarzustellen.
Die allermeisten MPU-Betroffenen sind froh, wenn die MPU endlich rum ist. Wer sich aber gut vorbereitet hat, ist oft sogar enttäuscht, dass noch gar nicht alles gesagt werden konnte. Am Ende des Gesprächs besteht immer die Möglichkeit, noch eigene Gedanken zu sagen.
Ein Beispiel zur Ergänzung könnten Ihre Einsichten und Erkenntnisse sein. Dabei sollte jedoch mehr gesagt werden können als nur "das was ich gemacht habe war nicht gut oder gefährlich": Seien Sie konkreter und bringen Sie Beispiele.
Gute Aufarbeitung ist der Schlüssel, um die MPU zu bestehen.
"Ich möchte mich selbst vorbereiten, ohne professioneller Unterstützung"
Das ist absolut legitim und Ihr gutes Recht. Jedoch ist die MPU zu vergleichen mit einer komplexen Prüfung. Wer würde ohne Studium oder Ausbildung in eine Abschlussprüfung gehen? Es käme auch hierbei nicht darauf an, wie gut oder gewählt Sie sich ausdrücken können, sondern, dass der Prüfer / Gutachter spürt, dass Sie sich widerspruchsfrei, intensiv und ehrlich mit den Fragestellungen im Vorfeld auseinandergesetzt haben. Ein erfahrener Gutachter spürt das innerhalb weniger Minuten.
In der MPU erwartet man von Ihnen:
In dieser App erinnern wir Sie öfters an unser MPU-Seminar. Sicher, wir verdienen hiermit unser Brot. Aber das alleine ist nicht der Grund, Sie mit Nachdruck daran zu erinnern. Denn:
Die Erfahrung zeigt, dass Sie mit einer professionellen und guten MPU-Vorbereitung am Ende mehr profitieren als mit dem Frust, Zeit und Geld einer negativen MPU umzugehen.
Bitte bedenken Sie: Die die Durchfallquote ist gerade deshalb so hoch, weil sich die Allermeisten unzureichend mit Ihrem Fall und Ihrer Person befasst haben. Die Erfahrung zeigt, dass Bücher, Internet oder Selbsthilfe-Lektüren nur sehr begrenzt weiterhelfen, nicht nur etwas Wissen aufzubauen, sonden seinen eigenen Fall psychologisch aufzuarbeiten. Warum wir das wissen? Selbst nach einer negativen MPU können viele, viele MPU-Betroffene noch immer nicht verstehen, warum sie durchgefallen sind.
Genau das ist ein Beispiel dafür, warum eine professionelle MPU-Vorbereitung so wichtig ist. Nicht nur weiß der Gutachter, dass Sie sich mit Ihrer Person tiefergehend beschäftigt haben. Auch Sie selbst gehen vollkommen anders in das psychologische Gespräch.
So oft kommt es vor, dass uns Teilnehmer des MPU-Seminars nach der Vorbereitung unseres zweitägigen Intensiv-Seminars die Rückmeldung geben: "Ich dachte ich sei schon gut vorbereitet. Jetzt erkenne ich erst, dass ich nur ein Halbwissen hatte. Ich hätte nie gedacht, wie viel Informationen ich da bekommen würde und wie viel ich noch aufarbeiten konnte. Erst jetzt verstehe ich, warum ich damals durch die MPU durchgefallen bin."
Vielleicht haben Sie das Gefühl, nicht noch extra Geld für eine Vorbereitung auszugeben. Doch bitte bedenken Sie:
1. Am Ende kommt es mit Vorbereitung meist preisgünstiger - besser als durchzufallen, dann eine Vorbereitung zu absolvieren und nochmals alle Kosten für die MPU aufzubringen
2. Nicht jede MPU-Vorbereitung ist gleich.
Erleben Sie, wie toll es sich anfühlen kann, gut vorbereitet und innerlich sicher in die MPU zu gehen! Erleben Sie das MPU-Seminar