MPU-Hilfe

Wer muss zur MPU?

Wer muss zur MPU?

  • Alkohol: Wiederholt über 0,5 Promille oder einmal über 1,6 Promille im Verkehr auffällig werden. Bei Fahrern in der Probezeit auch schon unter 0,5 Promille. Eine Fahrerlaubnisbehörde kann aber bereits bei Werten ab 1,1 Promille Zweifel an der Fahreignung haben.
  • Drogen: Fahren unter Einfluß von Drogen.
  • Punkte: 8 oder mehr (Bei Fahrern in der Probezeit auch schon weniger)
  • Straftaten im Verkehr oder außerhalb des Verkehrs (z.B. wenn hohes Aggressionspotential bzw. verminderte Impulskontrolle vermutet wird)

Teile der MPU

Aus welchen Teilen besteht die MPU?

  1. Psychologische Untersuchung mit einem Diplom-Psychologen, der in Richtung Verkehrspsychologie weitergebildet ist.
  2. Medizinische Untersuchung mit einem Arzt, der in Vekehrsmedizin weitergebildet ist.
  3. Leistungsdiagnostischer Teil an einem Rechner, um die Reaktionsfähig, Wahrnehmung bzw. Konzentration zu testen.


Die Reihenfolge kann in der MPU beliebig sein. Am meisten Schwierigkeiten bereitet den MPU-Betroffenen in aller Regel die psychologische Untersuchung.

Zusätzlich muss in der Regel ein Fragebogen ausgefüllt werden, in dem bereits Fakten zu Ihrem Fall, zu Ihrem Konsum oder auch Fachwissen abgefragt wird.

Idiotentest?

Warum heißt die MPU auch Idiotentest?

In der Tat gab es mal vor Jahrzenten so etwas wie einen "Idiotentest", also einen Intelligenztest. Diesen mussten Fahrschüler absolvieren mussten, wenn sie die Füherscheinprüfung immer wieder nicht bestanden. Intelligenztest waren dabei der wichtigste Teil.

Unglücklicherweise wird die MPU, die mit dem damaligen Idiotentest ganz und gar nichts gemeinsam hat, oft noch umgangssprachlich so genannt. Dabei wird suggeriert, dass die MPU eine Abprüfung der Intelligenz sei. Das ist jedoch nicht so: Sicherlich hat es eine intelligente Person auch in der MPU (wie in allen Prüfungen) leichter, aber es geht in der psychologischen Untersuchung um ganz andere Dinge. Grob umrissen: Wie bewußt hat sich ein MPU-Betroffener mit dem eigenen Fall auseinandergesetzt, Veränderungsmotivation entwickelt, diesen psychologisch aufgearbeitet, Bewältigungsstrategien in problematischen Situationen ausgearbeitet und dann Veränderungen herbeigeführt?
 

Kosten

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Führerscheinakte

Was weiß der Gutachter über mich?

Er bekommt Ihre Führerscheinakte und evtl. ein Auszug aus dem Fahreignungsregister (früher Verkehrszentralregister) bzw. sonstige Auszüge wie das polizeiliche Führungszeugnis.

Wichtig: Jeder MPU-Betroffene hat das Recht in einem laufenden Verfahren Einsicht in seine Führerscheinakte bei seiner zuständigen Fahrerlaubnisbehörde zu nehmen: Nutzen Sie diese Möglichkeit: Gehen Sie immer erst einmal zur Ihrer Führerscheinstelle und nehmen Sie Akteneinsicht. Das kostet nichts! (oft kopieren Ihnen die Führerscheinstellen auch Ihre Akte, wenn Sie dort persönlich erscheinen)

Begutachtungsstellen

Ist es egal, wo ich die MPU absolviere?

Jein. Zwar sind alle Begutachtungsstellen für Fahreignung (kurz: BfF, umgangssprachlich: MPU-Stellen) von der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) zugelassen und stehen unter ihrer regelmäßigen Aufsicht.

Und doch gibt es kleine Unterschiede:

1. Manche Begutachtungsstellen geben Ihnen die Möglichkeit, das Gesprächsprotokoll (also den Mitschrieb aus dem psychologischen Gespräch) noch am Tag der Untersuchung durchzulesen. Dabei haben Sie die Möglichkeit, Passagen zu korrigieren, von denen Sie meinen, dass Sie das so nicht gesagt bzw. gemeint haben. Es gibt viele MPU-Prüflinge, die zwei Wochen nach der MPU dann das MPU-Gutachten nach Hause geschickt bekommen und ganz verwundert sind, dass da Dinge stehen, von denen sie meinen, dass sie es so nicht gesagt hatten! Mit Hilfe der Kontrolle des Gesprächsprotokolls können Sie also ganz leicht dieses Problem umgehen. Der Haken: Nicht alle Begutachtungsstellen bieten Ihnen diese Möglichkeit. Also: Unbedingt vor der Entscheidung für eine Begutachtungsstelle diese kurz anrufen und nachfragen, ob dort am Tag der Untersuchung auch das Durchlesen des Gesprächsprotokolls möglich sei.

2. Alle Begutachtungsstellen sind zur Neutralität verpflichtet, weswegen sie keine eigenen MPU-Vorbereitungsangebote oder psychologischen Beratungen anbieten dürfen.

MPU-Betroffene sollten vorsichtig sein, wenn Sie das Gefühl haben, dass die Begutachtungsstellen bestimmte Kurse zur MPU-Vorbereitung empfehlen. Neutrale Begutachtungsstellen tun das nicht. Unsere Erfahrung zeigt: Es gibt keine besseren Erfolgsaussichten, nur weil sie der Empfehlung der Begutachtungsstellen bzgl. einer MPU-Vorbereitung folgen. Im Gegenteil, es kann sein, dass Sie sogar einfach nur mehr Geld ausgeben als bei einer selbst gewählten Stelle Ihres Vertrauens.

Oft gestellte Fragen

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Was, wenn MPU negativ?

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